NFP 74 Synthesekonferenz

Die NFP 74 Synthesekonferenz fand am 11. und 12. April 2022 in Zusammenarbeit mit der Wennberg International Collaborative statt.

Am 11. und 12. April 2022 fand im KKL in Luzern die Synthesekonferenz des NFP 74 statt. Diese wurde gemeinsam mit der Wennberg International Collaborative (WIC) durchgeführt, welche bereits am 10. April ihr WIC Spring Policy Meeting startete. Über 200 Vertreter/-innen aus Forschung, Politik und Praxis nahmen an der Konferenz teil.

Die Konferenz beinhaltete vier Schwerpunkte:

  1. Die Menschen in ihrem Lebenskontext,
  2. die Menschen im Versorgungsnetzwerk,
  3. die Gestalter/innen des Versorgungssystems,
  4. die Vertreter/innen von Forschung, Politik und Praxis im Dialog.
Grafik: Aline Telek

Entlang dieser Schwerpunkte stellten Projektteams des NFP 74 die Resultate ihrer Forschungsprojekte vor. Mitglieder der Leitungsgruppe präsentierten die daraus resultierenden übergeordneten Erkenntnisse. Diese wurden ergänzt durch die Perspektiven internationaler Forschender und wichtiger Stakeholdergruppen.

Philippe Luchsinger, Präsident der mfe Haus- und Kinderärzte Schweiz, betonte die Wichtigkeit der Zusammenarbeit an den «Nahtstellen» des Gesundheitssystems, das heisst zwischen den einzelnen Versorgungssektoren sowie zwischen der politischen Ebene, der Managementebene und der Ebene der Gesundheitsversorger/-innen und Patienten/-innen. Verschiedene Projekte des NFP 74 zeigten Wege auf, wie dies gelingen kann.

Mirjam Weber, Mitglied der Geschäftsleitung der Krebsliga Schweiz, führte aus, dass sich das Gesundheitssystem den Patientinnen und Patienten anpassen müsse und nicht umgekehrt. Verschiedene Projekte des NFP 74 zeigten auf, wie das Gesundheitsversorgungssystem und die – ganz individuellen – Situationen der Patienten/-innen besser aufeinander abgestimmt werden können.

Thomas Szucs, Verwaltungsratspräsident der Helsana-Gruppe, verwies auf den grossen Nutzen von Versicherungsdaten für die nachhaltige und effiziente Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. Diese «real world» Daten müssten deshalb verstärkt geteilt und der Forschung – wie bereits für NFP 74-Projekte – niederschwellig zur Verfügung gestellt werden.

Michael Jordi, Generalsekretär der Gesundheitsdirektorenkonferenz, hielt fest, dass die Ergebnisse des NFP 74 für die Kantone eine hohe Praxisrelevanz haben. Für die Zukunft wünschte er sich, dass der institutionelle und persönliche Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis weitergeführt wird.

Herbert Brunold, Leiter der Fachstelle Evaluation und Forschung des BAG, betonte, dass sein Amt «die Fahne der Versorgungsforschung» auch über die nächsten Jahre hochhalten werde, um einen Beitrag für ein evidenzbasiertes Versorgungssystem zu leisten.

Legende: Cartoon: Jonas Raeber
Legende: Cartoon: Jonas Raeber

Zum Schluss äusserte sich Milo Puhan, Präsident Leitungsgruppe NFP 74, zur Zukunft der Versorgungsforschung in der Schweiz. Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus dem NFP 74, der Swiss School of Public Health (SSPH+), dem Swiss Learning Health System (SLHS), dem Swiss Personalized Health Network (SPHN), dem BAG, der GDK sowie dem Obsan, treibt verschiedene Aktivitäten voran, um die Errungenschaften des NFP 74 zu sichern und die Versorgungsforschung in der Schweiz weiter zu stärken. So sind der Schweizerische Nationalfonds SNF, Innosuisse und das BAG Mitglieder des Konsortiums, das sich im Rahmen von Horizon Europe um die sogenannte «EU Partnership on Transforming Health and Care Systems (THCS)» bewirbt.

Die Ergebnisse der Konferenz fliessen in den Synthesebericht des Forschungsprogramms ein, der im Laufe dieses Jahres durch die Leitungsgruppe des NFP 74 erarbeitet wird. Dabei werden auch die an der Konferenz präsentierten vorläufigen Empfehlungen überarbeitet. Der Synthesebericht wird voraussichtlich im Dezember 2022 vorliegen.

Ausgewählte Präsentationen der Redner/-innen der Synthesekonferenz sind auf der Konferenzwebsite veröffentlicht und können dort auch als Video nachgeschaut werden.