31 Aufbau von sorgenden Gemeinschaften für die häusliche Langzeitpflege

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In Zukunft möchten mehr Menschen trotz Krankheiten oder Behinderungen zu Hause wohnen bleiben. Die Studie zeigte in vier Modellregionen auf, dass «sorgende Gemeinschaften» ein wirksames Instrument sind, um die ganzheitliche Langzeitversorgung zu Hause zu fördern.

  • Projektbeschrieb (abgeschlossenes Forschungsprojekt)

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    In vier Regionen der Kantone Bern und Zürich wurden in einem partizipiativen Prozess mit Spitex-Organisationen und weiteren Akteuren vor Ort Modelle von «sorgenden Gemeinschaften» entwickelt. Diese «Living Labs» ermöglichten gemeinsames Lernen und Arbeiten im Sinne der «Ko-Kreation». Dazu wurden in den vier Regionen die bestehenden Pflegeangebote sowie die Bedürfnisse hinsichtlich der Langzeitpflege zu Hause analysiert. Basierend darauf wurden mittels partizipativer Methoden innovative Modelle und Angebote entwickelt, implementiert und evaluiert. Schliesslich wurden die Modelle regional so verankert, so dass sie über das Studienende hinaus fortdauern. Die Erkenntnisse wurden in Form einer Tool-Box zusammengefasst und weiteren Interessierten zur Verfügung gestellt.

  • Hintergrund

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    Die ganzheitliche Langzeitversorgung ermöglicht es Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen, zu Hause wohnen zu bleiben. Sie umfasst nicht nur Dienstleistungen im Bereich der Pflege, sondern auch in Bezug auf Kochen, Putzen oder die Ermöglichung sozialer Teilhabe. Modelle wie die "sorgenden Gemeinschaften" können helfen, bestehende Lücken hinsichtlich einer ganzheitlichen Langzeitversorgung zu schliessen.

  • Ziel

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    Ziel der Studie war es erstens, Modelle von "sorgenden Gemeinschaften" mit lokalen Partner:innen zu entwickeln und zu implementieren. Zweitens wurde evaluiert, wie gross ihr Potenzial ist, um die Langzeitversorgung zu Hause sozial nachhaltiger zu gestalten.

  • Resultate

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    Das Hauptprodukt der Studie bilden vier aktive «sorgende Gemeinschaften» in den Kantonen Bern und Zürich. Diese wurden je nach Region unterschiedlich ausgestaltet. So wurden in zwei Regionen die «sorgenden Gemeinschaften» in Form von professionellen Netzwerken organisiert, um die Kapazitäten der Langzeitversorgung zu Hause zu stärken. In einer dritten Region wurde die «sorgende Gemeinschaft» in die politischen Strukturen integriert, und in der vierten Region wurde sie als Bürgerinitiative konzipiert. Eine wichtige Aufgabe der vier «sorgenden Gemeinschaften» bildet die Förderung der nachbarschaftlichen Hilfe. Die Studie zeigt auf, dass oftmals ein ausreichendes Unterstützungsangebot zur Verfügung steht, aber grosse Hürden bestehen, die es Betroffenen erschweren dieses ausserfamiliäre Angebot in Anspruch zu nehmen. «Sorgenden Gemeinschaften» bieten Betreuung und Pflege an, setzen Massnahmen gegen die Einsamkeit um oder fördern den Aufbau von digitalen Kompetenzen. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass «sorgenden Gemeinschaften» ein wirksames Instrument sind, um die interprofessionelle Zusammenarbeit zu stärken, Partizipationsmöglichkeiten zu schaffen sowie das Bewusstsein und das Engagement für die Pflege und Betreuung zu Hause zu fördern.

  • Bedeutung

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    Bedeutung für die Forschung

    Die Studie untersuchte das Potenzial «sorgender Gemeinschaften» zur Verbesserung der Langzeitpflege zu Hause. Darüber hinaus lieferte sie Erkenntnisse zu partizipativen Prozessen sowie zur Nutzung von wissenschaftlichen und erfahrungsbasierten Daten beim Aufbau von sozialen Gemeinschaften.

    Bedeutung für die Praxis

    Die praktischen Studienerkenntnisse wurden in einer Toolbox «Bausteine sorgender Gemeinschaften» zusammengestellt. Sie beinhaltet wertvolle Hinweise für Fachpersonen, Behörden sowie weitere Interessierte für den Aufbau von «sorgenden Gemeinschaft».

  • Originaltitel

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    Innovative Home Care Models for People with Comprehensive Care Needs: Caring Community Living Labs