Um die Spitalärzte für die Anwendung der entsprechenden Tools zu befähigen, wird ein Weiterbildungsmodul entwickelt und an verschiedenen Spitälern eingesetzt. Die Wirkung der Weiterbildung wird mittels einer kontrollierten Studie überprüft. Daten der beteiligten Ärzte und Patienten zur Zeitdauer zwischen Spitalaustritt und Wiedereintritt, zur Zahl der Arztbesuche und Notfallstationsbesuche, zur Zahl und Art der verschriebenen Medikamente, zur Lebensqualität der Patienten sowie zu Aspekten der Kommunikation und der Abläufe werden mit entsprechenden Daten einer Kontrollgruppe verglichen. Im Anschluss werden die Durchführung der Weiterbildung sowie die Kosten evaluiert und Empfehlungen für die Verbreitung formuliert.
Untersuchungen zeigen, dass bei Spitalaustritt die Liste der verschriebenen Medikamente länger ist als bei Spitaleintritt. Die Verschreibung ungeeigneter und/oder zu vieler verschiedener Medikamente wirkt sich negativ aus auf die Gesundheit der Patientinnen und Patienten, die Hospitalisierungsraten und die Gesundheitskosten. Bei der Spitalentlassung braucht es deshalb eine kritische Überprüfung der Medikamentenliste. Unnötige oder ungeeignete Medikamente sollen in Absprache mit Patienten und Hausärzten abgesetzt werden.
Ziel der Studie ist es, aufzuzeigen, dass eine systematische Überprüfung und Optimierung der Medikation bei Spitalaustritt – verbunden mit einer gezielten Kommunikation zwischen Spital und Hausarztpraxis – zu weniger Wiedereintritten und besserer Gesundheit der Patienten führt. Zudem werden die Machbarkeit des Ansatzes und dessen Auswirkungen auf die Gesundheitskosten untersucht.
Die Studie liefert Grundlagen für eine optimierte Medikation und Kommunikation bei Spitalaustritt. Das Weiterbildungsmodul und die Tools können in weiteren Spitälern eingesetzt werden. So wird ein Beitrag für eine bessere Patientengesundheit und tiefere Gesundheitskosten geleistet.
Improving inappropriate medication and information transfer at hospital discharge. A cluster-randomized controlled trial