52 Schweizer Hausärztinnen und Hausärzte rekrutieren insgesamt 260 erwachsene Patientinnen und Patienten mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von einem halben Jahr. Die Hausärzte werden zufällig in eine Interventions- und Kontrollgruppe eingeteilt. Die Ärzte in der Interventionsgruppe erhalten eine systematische Schulung und behandeln ihre Patienten basierend auf einem gemeinsam ausgehandelten Pflegeplan, welcher Informationen zu Symptomen und Entscheiden der Patienten sowie zur Organisation der Pflege und Unterstützung der Angehörigen enthält. Die Wirksamkeit wird anhand von Fragebogendaten zur Behandlungsqualität und zur Zufriedenheit der Betroffenen und Beteiligten sowie von Daten zur Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen und Kosten eruiert. Zudem werden qualitative Erhebungen durchgeführt.
Am Lebensende stellen sich Patientinnen, Patienten und ihre Angehörige Fragen wie: "Wird es Komplikationen geben?", oder: "Wieviel Zeit bleibt noch?". Die frühzeitige Planung dieser letzten Lebensphase gemeinsam mit dem Hausarzt bzw. der Hausärztin verbessert die Lebensqualität der Betroffenen und die Qualität der medizinischen und pflegerischen Betreuung. Leider wird eine solche Planung viel zu selten gemacht, was zur Folge hat, dass in den letzten Lebenstagen häufig medizinische Behandlungen mit hohen Kosten und fraglichem Nutzen durchgeführt werden.
Ziel der Studie ist es, in den hausärztlichen Praxen und regionalen Behandlungs- und Helfernetzwerken ein Vorgehensmodell zu etablieren, das die vorausschauende Planung des Lebensendes selbstverständlich werden lässt. Es soll untersucht werden, wann ein guter Zeitpunkt für den Beginn der Planung ist, wie die Betroffenen damit umgehen, wie sicher sich die Hausärztinnen und Hausärzte bei der Durchführung fühlen und wie sich die Planung und Koordination auf die Qualität und Kosten der Behandlung auswirken.
Die Studie liefert evidenzbasierte Ergebnisse zu den Wirkungen eines Versorgungsmodells, welches die gezieltere Nutzung der Angebote der Akutmedizin bei Notfällen bzw. Komplikationen zum Ziel hat. Die Hausärztinnen und Hausärzte sollen eine zentrale Rolle bei der Koordination des palliativen Versorgungsnetzwerks einnehmen.
The Bern Primary Palliative Care Trial (Bern-PPCT): A cluster trial of palliative needs assessment and care in general practice
Hauptgesuchsteller:
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Prof. Dr. med. Steffen Eychmüller, MME, Universitäres Zentrum für Palliative Care, Inselspital, Universitätsspital Bern
Weitere Gesuchstellende:
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Prof. Matthias Egger, Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Universität Bern
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Dr. Sven Streit, Berner Institut für Hausarztmedizin (BIHAM), Universität Bern
Projektpartnerinnen und -partner:
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Dr. Corina Gross, Universität Bern
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Dr. Heinrich Kläui, Verein Berner Haus- und Kinderärztinnen
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Dr. Andreas Gerber, Spitex Bern
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Dr. Sven Trelle, Clinical Trials Unit (CTU) Bern, Departement Klinische Forschung, Universität Bern
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Dr. Christoph Cina, MediZentrum Messen AG, Messen
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Prof. Geoffrey Mitchell, University of Queensland